Kreisstrasse Eröffnung

Offizielle Übergabe des neuen Abschnitts der Kreisstraße 31 bei Krassow / Kiesfirma ließ sich das Projekt fünf Millionen Euro kosten

KRASSOW Zu jeder Straßenübergabe gehört das feierliche Band durchschneiden – so auch am Mittwochvormittag in Krassow beim neuen Abschnitt der Kreisstraße 31, der großteils parallel zu Autobahn 20 verläuft. Dabei rollt der Verkehr auf dem 2880 Meter langen Asphaltband bis Zurow Mühle bereits seit Monatsbeginn. Kiestagebauer OTTO DÖRNER aus Hamburg, der sich den Straßenbau fünf Millionen Euro kosten ließ, kommt somit endlich an den Rohstoff unterhalb der bisherigen Trassenführung heran. „Hier lagern neun Millionen Tonnen Kies und Sande“, so Oliver Dörner, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, gegenüber SVZ und fügte hinzu: „Von der Idee bis zum heutigen Tag sind wir nur ein Jahr schneller als der Berliner Flughafen, sollte der tatsächlich, wie angekündet, 2020 eröffnen. Aber wir sind immerhin schneller und die reine Bauzeit war sehr schnell.“ November 2018 begannen die Erd- und Straßenarbeiten durch die Firma Strabag, Niederlassung Rostock. Eigentlich sollten die Anbindungen an die bestehende Kreisstraße in Krassow sowie Zurow Mühle Ende April/Anfang Mai erfolgen – entsprechende Hinweisschilder standen bereits. Doch dann legte das Straßenverkehrsamt des Nordwestkreises sein Veto ein wegen des gleichzeitigen Baus samt Umleitungen am Autobahnkreuz Wismar. So erfolgte der feierliche Scherenschnitt jetzt bei Dauer-Nieselregen im Spätherbst. DÖRNER übergibt die neue Straße für null Euro an den Nordwestkreis (SVZ berichtete).

Oliver Dörners Vater Horst Dörner, der bei der offiziellen Freigabe zugegen war, hatte die Idee zur Straßenverlegung bereits mit der Übernahme des Kieswerks Krassow Mitte der 1990er-Jahre. Im März 2010 schlossen dann die Firma und der NWM-Kreis eine Vereinbarung zur Umverlegung. Ab 2014 bestand schließlich Planungssicherheit. Vor zwei Jahren hatte Dörner für sich schon einmal den Trassenverlauf gezogen. Nun rollt der Verkehr auf der landschaftlich reizvollen Piste mit diversen Kurven, die sicherlich Motorradfreaks anziehen dürfte. Vor allem im Bereich der im Zuge des Straßenbaus komplett sanierten zwei Trinkwasser-Hochbehälter des Zweckverbandes Wismar in der Gemarkung Zurow schlängelt sich die Straße in imposanten Kurven hoch. Laut Daniel Seemann, Bauleiter von Strabag, Niederlassung Rostock, hat die Böschung hier Ausmaße „von 70 Metern Höhe“. Im Kurvenbereich wurde die Geschwindigkeit auch auf 60 Kilometer pro Stunde begrenzt. Ansonsten gilt auf dem neuen Abschnitt Tempo 80. Mit dem Trassenbau wurde die Trinkwasserleitung von den Hochbehältern zur Versorgung der Gemeinde Zurow sowie Neukloster und Lübow neu verlegt. Auch diese Kosten übernahm DÖRNER, am Mittwoch erfolgte hier die Abnahme. Die so hohe Verlegung der Straße samt Kurven wurde laut Planer nötig, um einen Anschluss für die Trinkwasserbehälter zu bauen.

Von Roland Güttler

Artikel der SVZ – 12.12.19

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